Der Götz-Friedrich-Preis für die Spielzeit 2022/2023 geht an Friederike Blum für ihre Inszenierung der Oper TRI SESTRY von Peter Eötvös am Theater Hagen. Unter Vorsitz des Intendanten der Deutschen Oper Berlin, Dietmar Schwarz, votierte die Jury einstimmig für die Vergabe des mit 5000 Euro dotierten Preises. Ein Studiopreis wurde nicht vergeben. Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2023 in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin statt.
Dietmar Schwarz: „Als Instrument zur Förderung des Regienachwuchses im Opernbereich ist der Götz-Friedrich-Preis jetzt wichtiger denn je. Die Folgen der Corona-Epidemie haben an den Theatern dazu geführt, dass viele Produktionen verschoben oder ganz gestrichen wurden. Darunter haben vor allem junge Regisseure und Regisseurinnen gelitten, die nur wenig Möglichkeiten hatten, Erfahrungen zu sammeln. Umso mehr freue ich mich, dass mit der Vergabe des Preises an Friederike Blum nicht nur eine herausragende Arbeit ausgezeichnet wurde, sondern auch der Mut eines Theaters, eine so aufwändige und für den Spielplan zentrale Position einer jungen Regisseurin anzuvertrauen.“
Seit über zwanzig Jahren ist der Götz-Friedrich-Preis eine der wichtigsten Einrichtungen zur Förderung herausragender Begabungen im Bereich der Musiktheaterregie – Preisträger*innen wie Stefan Herheim, Nadja Loschky und Sebastian Baumgarten seien hier stellvertretend genannt. Nachdem der Götz-Friedrich-Preis in den vergangenen Jahren durch die Deutschsprachige Opernkonferenz ausgerichtet wurde, ist er seit der Spielzeit 2022/2023 an die Deutsche Oper Berlin, die Hauptwirkungsstätte seines Widmungsträgers, zurückgekehrt. Mitglieder der Jury sind Viktor Schoner (Staatsoper Stuttgart), Ina Karr (Luzerner Theater), Andrea Moses (Deutsches Nationaltheater Weimar), Jörg Königsdorf (Deutsche Oper Berlin) und Martin G. Berger (Regisseur). Der Götz-Friedrich-Preis wird finanziell vom Förderkreis der Deutschen Oper Berlin unterstützt.
Friederike Blum studierte Musiktheater-Regie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Angewandte Theaterwissenschaften an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Als Regieassistentin arbeitete sie u. a. an der Hamburgischen Staatsoper, in der Werkstatt der Staatsoper Berlin, am Staatstheater Braunschweig, sowie für freie Musiktheaterproduktionen. Vier Spielzeiten war sie Spielleiterin an der Bayerischen Staatsoper.
Eigene Regiearbeiten waren u.a. die Kurzoper Orpheus Moments, die im Rahmen der Biennale Musica in Venedig uraufgeführt wurde, Die Gänsemagd an der Staatsoper Hannover, der szenische Liederabend Tagebuch eines Verschollenen an der Bayerischen Staatsoper sowie Tri sestry am Theater Hagen.
Die kommende Spielzeit führt sie zurück an die Bayerische Staatsoper, wo sie die Uraufführung der Kinderoper Frank und Bert inszenieren wird.