BLICKWINKEL – – 관점 – ТОЧКА ЗОРУ

Wie können wir denen eine Bühne bieten, die wenig Beachtung finden? Und wie geht gleichberechtigtes Erzählen für alle, vor allem die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft?

Das sind die zentralen Fragen, mit denen sich das LUTZ in der kommenden Spielzeit beschäftigen wird. Die Ereignisse der vergangenen Monate haben deutlich vor Augen geführt, in welchem Maße es darauf ankommt, wer die Narrative bestimmt. In der neuen – BLICKWINKEL überschriebenen – Spielzeit möchten wir vor allem die Stimmen der Kinder und Jugendlichen hörbar machen und Räume schaffen, in denen die sprechen können, die selten gefragt werden. Dazu haben wir neue partizipative Formate für die LUTZ THEATERZENTRALE konzipiert, wagen uns weiter vor in die Stadt und holen ganz besondere Protagonist*innen auf die LUTZ Bühne. Gleich unsere erste Premiere kommt mit einem völlig neuen Format auf Plätze und Schulhöfe: Mit lautem Trommeln lädt eine Parade von Großpuppen Kinder zum Träume pflanzen ein. Im LUTZ haben ein einbeiniger Zinnsoldat und eine Papiertänzerin nur knapp ein großes Abenteuer überlebt und erzählen nun von ihrem Schicksal als aussortierte Spielzeuge.
Nachdem die RITTER:INNEN in der letzten Spielzeit das Lutz besucht haben, gehen sie nun auf REISE und schicken euch auf eine spannende Theaterexpedition durch die eigene Schule. Die Protagonist*innen der Bühnenerzählung Geschichten aus der Vorstadt des Universums erkunden indes die unentdeckten Besonderheiten der Orte, die Menschen überall auf der Welt verbinden. Emmilotta und die rosa Raupe erfahren in Prinzessin Erbse, dass der bequemste Weg nicht immer der richtige sein muss. Und das Bewegungstheater Burak oder Das rote Rauschen dokumentiert die von Gewalt geprägte Lebensgeschichte eines jungen Hageners.

Für diese Produktion kooperieren wir wieder mit dem West-Deutschen Tanztheater und der Theaterakademie Köln. Überhaupt sind wir sehr froh, dass wir immer neue Kompliz*innen finden, die uns in unserer Arbeit für das junge Publikum unterstützen. Gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde und dem Music Office Hagen suchen wir im
November wieder nach Möglichkeiten, Erinnerungskultur zu leben und Aus dem Dunkeln ein Licht in unsere Stadt zu tragen. Die Hagener Gegenwart erkundet die LUTZ THEATERZENTRALE in zwei Projekten: mit Wort- und Klangkünstler*innen suchen wir bei KLANGWELLEN nach dem Sound von Hagen. Und in der Fortsetzung des Projekts unterwegs möchten wir eure Geschichten über das Fortgehen und Ankommen in den Stadtraum von Altenhagen bringen. Im Theater nehmen die Wiederaufnahmen von beliebten Produktionen wie Die Eiskönigin, Der Trafikant, Woyzeck und NATHAN, die neue Oper von Kindern für Kinder und die Produktionen der Teams der THEATERZENTRALE das Leben aus unterschiedlichen Blickwinkeln unter die Lupe.

Wie ihr merkt, haben wir viel vor – und freuen uns von Herzen, wenn ihr uns begleitet und eure Geschichten mit uns und allen teilt.

Herzlich, Eure Anja Schöne