Claude Debussy, Franz Schubert, Sergej Prokofjew
Claude Debussy
Violinsonate g-Moll
Franz Schubert
Violinsonate a-Moll op. 137 Nr. 2, D 385
Sergej Prokofjew
Violinsonate Nr. 2 D-Dur op. 94a
Nach seinem fulminanten Auftritt als Solist in Korngolds Violinkonzert ist Konzertmeister Shotaro Kageyama noch einmal mit einem Rezital zu erleben, bevor er das Philharmonische Orchester Hagen im Sommer gen Tokyo verlässt. Im 6. Kammerkonzert steht ihm die erfahrene Pianistin Shuri Tomita zur Seite. Gemeinsam widmen sie sich drei bedeutenden Sonaten aus Klassik, Impressionismus und klassischer Moderne. Claude Debussy vollendete sein letztes Werk, die Violinsonate g-Moll, während schwerer Krankheit inmitten des Ersten Weltkriegs. Als kraftvolles, widerspenstiges Aufbäumen gegen das Leid strahlt sie Fröhlichkeit und Lebendigkeit aus, was bisweilen erzwungen und künstlich wirkt und so das Abgründige nie ganz vergessen lässt. Kontrastierende Stimmungen und liedhafte Melodien prägen Franz Schuberts 1816 komponierte Violinsonate a-Moll op. 137 Nr. 2, D 385. Eine starke Orientierung an Mozart ist unverkennbar, sei es in der Struktur, in der Gleichberechtigung der Instrumente oder durch direkte Zitate. Zugleich scheint bereits der vertraute Schubert-Ton späterer Kompositionen durch. Die Arbeit an seinem Cinderella-Ballett inspirierte Sergej Prokofjew 1943 zu einer Flötensonate, die er 1944 für David Oistrach zur virtuosen Violinsonate Nr. 2 D-Dur op. 94a arrangierte. Sie verbindet klassische Form mit romantischem Ausdruck, und ihre sanglichen Melodien lassen nichts vom Zweiten Weltkrieg erahnen.