Oper von Charlotte Bray
Uraufführung
Libretto von Colum McCann nach dem gleichnamigen Buch
von Colum McCann und Diane Foley
Auftragswerk des Theaters Hagen
Mit Dank an The James W. Foley Foundation
Im Oktober 2021 treffen in einem Gerichtsgebäude im US-Bundestaat Virginia Diane Foley und Alexanda Kotey aufeinander. Sie, die Mutter des 2014 ermordeten Journalisten James Foley – und er, Mitglied der aus vier Terroristen bestehenden Gruppe, die James und drei weitere Menschen über Jahre hinweg gefangen gehalten und schließlich ermordet haben. Scheinbar unüberwindbare Gräben trennen die beiden und dennoch zeigt sich im Gespräch, dass auch Hass überwindbar ist und dass menschliche Schicksale weit über das hinaus gehen, was mit den allzu simplen Rollenbezeichnungen „Opfer“ und „Täter“ erfasst werden kann.
Basierend auf dem gleichnamigen Buch, das der Bestseller-Autor Colum McCann gemeinsam mit Diane Foley verfasst hat, komponierte Charlotte Bray für das Theater Hagen American Mother. Die Oper setzt sich mit dem außergewöhnlichen Fall auseinander, der international für großes Medienaufsehen gesorgt hat, und erzählt die persönliche Geschichte eines schicksalshaften Tages im Leben von Diane Foley.
Die Britin Charlotte Bray zählt zu den gefragtesten zeitgenössischen Komponistinnen und widmet sich nach ihrer Oper Entanglement (2015) in American Mother erneut einem zeitgeschichtlichen Thema von großer gesellschaftlicher Brisanz. Travis Preston, Künstlerischer Leiter des CalArt Center for New Performance in Kalifornien, inszeniert die Uraufführung in der Ausstattung des international gefragten Bühnen- und Kostümbildners Christopher Barreca.
Fotos: Volker Beushausen
Ergreifende Uraufführung
"Am Theater Hagen gelingt Regisseur Travis Preston eine ergreifende Uraufführung. Charlotte Bray hat ein beeindruckende Oper geschrieben, die ebenso berührt wie nachdenklich stimmt."
Zu Herzen gehende Uraufführung von "American Mother"
Zu Herzen gehende Uraufführung von 'American Mother' - (...) mit einem Thema, das uns alle bewegt: der Absage an Gewalt, Rache und Hass. (...) Die Rolle der Diane Foley - eine riesige, wortreiche, gesanglich differenzierte und emotional belastende Partie, die die amerikanische Sopranistin Katharine Goeldner mit bewundernswerter Hingabe, Präzision und Glaubwürdigkeit ausführt.
Alexanda Kotey, der Mörder, steht in ihrem großherzigen Schatten, nicht minder souverän von Timothy Connor dargestellt. (...) Mit bohrender, extrem konzentrierter Intensität hält [der amerikanische Regisseur Travis Preston] das handlungsarme Stück ohne jedes aufgesetzte Mätzchen bis zum letzten Takt unter geradezu atemlose Spannung. (...) Joseph Trafton bringt die facettenreiche und atmosphärisch dicht gestrickte Partitur vorbildlich zum Klingen (...) Neben den beiden Protagonisten ergänzen der Bassist Dong-Won Seo als hasserfüllter Gefängniswärter, Roman Payer mit seinem zarten lyrischen Tenor als James Foley, die tiefberührende Angela Davis als Mutter des Täters und nicht zuletzt der hauchzart singende Chor das nahezu perfekte Ensemble."
"Einer der spannendsten Theaterabende der Saison."
"Katharine Goeldner ist mit ihrer grandiosen sängerischen wie darstellerischen Leistung eine ideale Besetzung."