Jugendliche sind besonders anfällig für psychische Erkrankungen. Die Zeit des Heranwachsens konfrontiert sie mit einer Fülle von Herausforderungen: Sie müssen ihren Platz in der Welt finden, Grenzen ausloten und Haltungen entwickeln. Zusammen mit den sich verändernden Hormonen schickt dieser Prozess sie oft auf eine Achterbahnfahrt der Stimmungslagen. Wenn Veranlagung oder äußere Faktoren wie Leistungsdruck, familiäre Belastungen oder die Wahrnehmung einer immer krisenhafteren Umwelt hinzukommen, kann aus der psychisch labilen Situation eine ernsthafte seelische Krise und psychische Erkrankung werden. Diese Erkrankungen haben oft große Auswirkungen auf die alltägliche Teilhabe am sozialen Miteinander und ein selbstbestimmtes Leben.
Noemi Emanuela Martone, lange Jahre Tänzerin im Ballett Hagen, und LUTZ Leiterin Anja Schöne nähern sich der psychischen Disposition Jugendlicher über eine Recherche bei jungen Menschen, die selbst unter psychischen Krankheiten leiden. Aus deren Geschichten entwickeln sie eine TanzTheater-Perfomance, die immer die Menschen hinter der Krankheit im Blick behält und zeigt, wie viele Facetten in jeder Person stecken. Bei dieser Reise in fremde Wahrnehmungswelten begegnen den Zuschauer*innen neben dem Erleben von Schrecknissen auch immer wieder Humor und Selbstironie. Die eigenwillige Poesie der Bewegungen verspricht einen ganz speziellen Zauber und die Erkenntnis, dass viele Wege durch unser Leben führen.
Nach Burak oder Das Rote Rauschen kooperiert das LUTZ erneut mit der Tanzabteilung der Folkwang Universität der Künste und entwickelt ein spartenübergreifendes Format mit Tanz und Theater.