Wenn sie Angst hat, dreht sich der Wind in ihrem Körper
Hong Yi wünscht sich nichts mehr als einen eigenen Hund. Doch niemand kann sich vorstellen, dass er in der Lage ist, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Denn Hong Yi kann sich nie lang auf eine Sache konzentrieren, ist übermäßig impulsiv und hyperaktiv.
Pioggia möchte gerne ohne Angst das Haus verlassen können. Doch den Blicken anderer Menschen ausgesetzt zu sein, lässt sie vor Furcht erstarren.
Gina verbringt viel Zeit vor dem Spiegel. Doch was they darin erblickt, verursacht Abscheu und Ekel vor sich selbst.
Alle drei fühlen sich mit ihren Problemen allein und ziehen sich immer weiter aus ihrem sozialen Umfeld zurück.
Ein Einhorn, selbsternannte*r Vertreter*in aller Geschwister von jungen Menschen mit psychischen Störungen, hat sich zum Ziel gesetzt, mit Superkräften und ungetrübtem Optimismus alle zu retten. Doch wie kann das Einhorn die anderen dazu bringen, es überhaupt zu beachten?
Jugendliche sind besonders anfällig für psychische Erkrankungen. Wenn bei ihnen Veranlagung oder äußere Faktoren wie Leistungsdruck, familiäre Belastungen oder die Wahrnehmung einer immer krisenhafteren Umwelt hinzukommen, kann dies zu einer seelischen Krise und psychischen Erkrankung führen.
Noemi Emanuela Martone, lange Jahre Tänzerin im Ballett Hagen, und LUTZ Leiterin Anja Schöne haben sich dem Thema über eine Recherche bei jungen Betroffenen genähert. Aus deren Geschichten und denen Angehöriger sowie eigenen Beiträgen des Ensembles ist eine einfühlsame TanzTheaterPerfomance entstanden, die immer die Menschen hinter der Krankheit im Blick behält. Bei dieser Reise in fremde Wahrnehmungswelten begegnet dem Publikum auch immer wieder Humor. Die eigenwillige Poesie der Bewegungen verspricht einen ganz speziellen Zauber und die Erkenntnis, dass viele Wege durch unser Leben führen.
Fotos: Leszek Januszewski