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Der Freischütz

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    Diese Produktion wird unterstützt von:

    Der Freischütz

    Oper von Carl Maria von Weber

    Oper in drei Akten
    In deutscher Sprache mit Übertexten

    Aufführungsdauer:: 2 Stunden, 45 Minuten, eine Pause

    Mittwoch, 20. September / 19:30 Uhr
    Normalpreis: 17,50 bis 44,00 Euro
    Großes Haus
        Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

    Beschreibung

    Für Max steht alles auf dem Spiel: Um Nachfolger des Försters Kuno zu werden, muss er einen Probeschuss bestehen. Falls er jedoch das Ziel verfehlt, ist ihm auch die Hochzeit mit Kunos Tochter Agathe verwehrt. Aus Angst vor Versagen und Demütigung nimmt Max die Hilfe des zwielichtigen Kaspar an, der ihn mit der Aussicht auf „Freikugeln“ lockt. Als sich die beiden um Mitternacht in der Wolfsschlucht zum Kugelgießen treffen, taucht Max in eine düstere Welt ein, in der die Regeln einer teuflischen Kraft herrschen: Von den sieben Freikugeln treffen nur sechs das gewünschte Ziel, die siebte dagegen wird vom Bösen selbst gelenkt.

    Die Vorlage für Webers Freischütz war eine Gruselgeschichte, in der eine scheinbar idyllische Welt mit einer schauerromantischen Sphäre konfrontiert wird. Der Oper liegt ein aus heutiger Sicht naiv anmutender Dualismus zugrunde, bei dem das Gute gegen das Böse kämpft und dämonische Mächte durch Gottvertrauen besiegt werden können. Die volkstümlich-fröhlichen Jäger-, Spott- und Brautjungfern-Chöre der Oper haben wohl dazu beigetragen, dass Der Freischütz schon bald nach der Uraufführung 1821 als deutsche Nationaloper schlechthin galt. Doch darüber hinaus lotet Webers Musik die seelischen Erschütterungen der Figuren meisterhaft aus.

    In seiner Inszenierung für das Theater Hagen hinterfragt Francis Hüsers, gemeinsam mit dem bereits von Hamlet bekannten Ausstatter Mathis Neidhardt, den kindlich-gutgläubigen Blick auf die Welt, wie er in Webers Freischütz eingenommen wird.

    Mit freundlicher Unterstützung des Versicherungsbüros Kleine KG, Hagen

    Video:
    Beitrag aus der Lokalzeit Dortmund (9. Februar 2023)
    Mit freundlicher Genehmigung des WDR

    Rezensionen

    BEZAUBERNDE PREMIERE

    Auf der Bühne im Theater Hagen ist keine düster-schwere Kulisse zu sehen, sondern die sonnendurchflutete Waldlichtung des Bilderbuchklassikers Die Häschenschule. Bühnenbild und Kostüme (Mathis Neidhardt) sind liebevoll den Zeichnungen von Fritz Koch-Gotha nachempfunden.

    Intendant Francis Hüsers siedelt die feudale Gesellschaftsstruktur von Carl Maria von Webers Oper Der Freischütz in dieser restaurativen Bilderbuchwelt an und betont damit demonstrativ den Gut-Böse-Dualismus. Das funktioniert ausgezeichnet.
    Die Häschen-Idylle gerät mehr und mehr aus den Fugen. Bildgewaltig fällt die Waldkulisse vom Bühnenhimmel, die die Hasengemeinschaft pflichtbewusst wieder flickt. In diesem sichtbaren Zusammenfall zeigen sich die inneren Kämpfe der Figuren.
    Das Ensemble glänzt bei der Premiere am Samstag mit sängerischen und darstellenden Leistungen. […] Das Philharmonische Orchester Hagen unter der Leitung von Rodrigo Tomillo und der Chor untermalen die Handlung außerordentlich plastisch mit ausgeprägt düsteren Klangfarben.
    Das Publikum bricht am Ende in großen Applaus aus und erhebt sich begeistert.

    (Ruhr Nachrichten)

    STUDIE ÜBER ILLUSIONEN

    Der Vorhang hebt sich am Theater Hagen für die Premiere des Freischütz, das Publikum sieht einen „Nachbau“ der berühmten Häschenschule aus dem Kinderbuch von 1924 von Albert Sixtus und Fritz Koch-Gotha. […]

    Passt das, wenn doch die Handelnden im Freischütz Jäger sind? Es passt überraschend gut. Francis Hüsers inszeniert eine Oper, die von sozialer Bewährung handelt, als Studie über Illusionen, an denen festgehalten wird, weil sie der Lebensführung ein Geländer bieten. Der Häschen-Freischütz leuchtet ein. […]
    Dirigent Rodrigo Tomillo zeigt Umsicht und Respekt für die Sänger, die Hagener Philharmoniker steigern sich in einer mitreißenden Aufführung, und Solobratschist Aleksandar Jordanovski, der für Ännchens „Kettenhund“-Szene auf die Bühne kommt, ist für Spaß zu haben.
    Arbeitet ein Regisseur mit einer derart bekannten Schablone wie den Häschenschule-Bildern, dann besteht die Gefahr, an der Idee hängen zu bleiben, statt sie zu entwickeln. Das passiert Hüsers gerade nicht. Er zeigt zunächst Anständigkeit und Autoritätshörigkeit. Erbförster Kuno (Oliver Weidinger) erzählt die Geschichte vom Probeschuss mit dem Rohrstock in der Hand. Dann hat Hüsers sich eine Pointe einfallen lassen, die an dieser Stelle verraten sei: Samiel, der Leibhaftige, ist einer von uns. […]
    In der Wolfsschlucht-Szene – als Max und Kaspar Freikugeln gießen […] – zerlegt sich das Bühnenbild, das wohlanständige Weltbild zerbricht. Während des Jägerchors flicken die Sänger es später recht und schlecht wieder zusammen. […]
    Die Sänger, rund um Angela Davis als innige, leuchtkräftige Agathe, [füllen] ihre Rollen nicht nur sängerisch, sondern gerade auch darstellerisch überzeugend mit Leben. Ännchen erhält durch die koloratursichere Dorothea Brandt eine anrührende Fröhlichkeit, Alexander Gellers Max überzeugt nicht nur mit einer Kombination von lyrischen Qualitäten und Durchschlagskraft, sondern auch durch die Darstellung eines nervösen Mitläufers, der seinen Lebensplan in Gefahr sieht. Als Kaspar bringt Insu Hwang schwarzen Sarkasmus mit.

    (Westfälischer Anzeiger)

    GEFEIERT

    Aus der Dämonenoper wird die Häschenschule. Das Theater Hagen deutet Carl Maria von Webers Freischütz als Lehrstück über eine Gesellschaft, die sogar aus der Katastrophe noch ein sentimentales Rührstück machen kann.

    Die Produktion hat starke Bilder, die musikalische Seite ist großartig. Das Publikum im voll besetzten Haus feiert das Stück mit langem Beifall im Stehen. […]
    [Den Wald der Häschenschule] zeigt der großartige Bühnenbildner Mathis Neidhardt mit wunderschöner Illusionsmalerei als heile Welt wie aus dem Bilderbuch. […] Mit der Bilderbuchwelt der Häschenschule wollen Hüsers und Neidhardt deutlich machen, dass sich hier eine Gesellschaft selbst verzwergt oder besser verhast, um sich den Problemen ihrer Zeit nicht stellen zu müssen, die Freikugeln, die Max und Kaspar gießen, sind so groß wie Bomben. Ihre Produktion ist der Sündenfall, der Tabubruch. Die gemalten Wald-Kulissen zerreißen, dahinter kommt die kalte Maschinerie der Bühnentraversen zum Vorschein.
    Doch die Häschen ficht das nicht an. Sie kleben sich ihre Ohren wieder fest und machen weiter. Hätte ja jedem passieren können und sowieso: Wir waren es nicht. Der Teufel war’s. Dong-Won Seo ist folgerichtig Samiel und der Eremit in Personalunion, dunkle und helle Erlöserfigur, wie man sie gerade braucht. […]
    Alexander Geller singt den Max mit einem timbrierten hervorragend geführten lyrischen Tenor. Als Kaspar stellt sich Insu Hwang mit dunklen, gefährlichen Akzenten als Dämonenbariton vor. Dorothea Brandt präsentiert ihr Ännchen mit blitzenden Koloraturen; Angela Davis ist eine schwermütige Agathe, die eine reich akzentuierte Farbpalette im Sopran abrufen kann. Aleksandar Jordanovski begleitet als virtuoser Häschen-Bratscher kunstvoll Ännchens Moritat. Kapellmeister Rodrigo Tomillo nimmt die Partitur sehr flott, mit scharf akzentuierten Kontrasten.

    (Westfalenpost / Westfälische Rundschau)

    Besetzung | Mi 20.09.2023 / 19:30 Uhr

    Auf einen Blick

    Theater- und Konzertkasse:
    02331/207-3218