Operette von Jacques Offenbach
Operette in drei Akten von Jacques Offenbach
In deutscher Sprache mit Übertexten
Beim Schönheitswettbewerb der Göttinnen hat Paris die Wahl: Will er als Bestechungs-Prämie Macht, Weisheit oder die Liebe der schönsten Frau der Welt? Der trojanische Prinz entscheidet sich natürlich für die Liebe. Doch wer ist die schönste Frau der Welt? Helena ist sich insgeheim sicher: Das kann nur sie sein! Die Aussicht auf ein Abenteuer kommt ihr ganz recht, schließlich ist ihre Ehe mit Menelaus, dem König von Sparta, alles andere als prickelnd ...
In Sparta angekommen, bleibt Paris erst noch inkognito – doch Königin Helena hat bereits ein Auge auf den gutaussehenden jungen Mann geworfen. Nach der Enthüllung seiner Identität wird schnell ein Reisebefehl der Götter an Menelaus fingiert, damit Helenas Ehemann dem jungen Glück nicht im Weg steht. Helena hat dann doch Bedenken, sich auf ein Stelldichein mit Paris einzulassen – was soll ihr Volk über sie denken? Paris arrangiert das Liebesabenteuer schließlich „in einem Traum“, wozu sich Helena gerne überreden lässt. Außerdem: Wenn Venus, die Göttin der Liebe, befiehlt – was soll man als Sterbliche anderes machen, als sich zu fügen?
Jacques Offenbach parodiert für seine hinreißende Operette die Vorgeschichte des trojanischen Kriegs und spart dabei nicht an Spott über aufgeblasene Autoritäten und heuchlerische Moralvorstellungen. Musikalische Unterhaltung vom Feinsten! Regisseur Johannes Pölzgutter kehrt nach seiner Erfolgsinszenierung von Paul Abrahams Die Blume von Hawaii an das Theater Hagen zurück.
HINREISSEND
Mit Offenbachs Operette zeigt das Theater Hagen eine mitreißende Musiktheaterpremiere, der das Publikum begeistert applaudiert
Die großen Könige Menelaus, Agamemnon, Ajax I. und Ajax II. kommen bei Offenbach schlecht weg. „An starken Männern mangelt es uns nicht. Was fehlt, sind Männer von Geist“, heißt es im Text, und diesem Motto folgt Johannes Pölzgutter in seiner Inszenierung. In einem Wettkampf sollen die Könige diesen Geist beweisen, werden jedoch alle von Paris, der inkognito als Schäfer auftritt, übertrumpft. […]
Das Bühnenbild von Theresa Steiner ist Sandro Botticellis Gemälde „Die Geburt der Venus“ nachempfunden. Die Kostüme (Susana Mendoza) machen das Geschehen zu einem runden Genuss. Angela Davis meister die Rolle der Helena berührend. Sie und Anton Kuzenok, der einen tollen Paris spielt und singt, harmonieren wunderbar. Richard van Gemert tritt als überzeugender Tölpel Menelaus auf. Igor Storozhenko (Kalchas), Clara Fréjacques (Orest), Matthew Overmeyer (Achill), Raphael Pauß und Insu Hwang (Ajax I. und Ajax II.) verstärken den höfischen Zirkus. Der Chor des Theaters Hagen […] gibt präzise Einsätze und die Hagener Philharmoniker spielen unter der Leitung von Taepyeong Kwak fabelhaft. Das Publikum bricht am Ende in großen Jubel aus.
THEATERGLÜCK
Das Publikum feiert Offenbachs „Die schöne Helena“ am Theater Hagen
Jacques Offenbachs Geschichte von der schönen Helena [wird] am Theater Hagen jetzt mit stürmischem Beifall im Stehen gefeiert. […]
Die Hagener Sopranistin Angela Davis singt betörend schön, mit strahlenden Spitzentönen und farbenreich timbrierter Mittellage, so dass man Prinz Paris wohl verstehen kann. Und Anton Kuzenok zieht als Paris alle Tenorregister, um ans Ziel zu kommen, von der blühenden Kantilene bis zur akrobatischen Koloratur und zum sportlichen Jodler. Der Abend lebt von den großen Ensembles mit dem […] Chor mit rhythmisch explosiven Märschen, Walzern und Cancans.