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Hänsel und Gretel

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    Diese Produktion wird unterstützt von:

    Hänsel und Gretel

    Märchenoper von Engelbert Humperdinck

    Märchenoper in drei Akten
    In deutscher Sprache mit Übertexten

    Freitag, 09. Dezember / 19:30 Uhr
    Normalpreis: 17,50 bis 44,00 Euro
    Großes Haus
        Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

    Beschreibung

    Zwei Kinder sind in einem dunklen Wald ganz auf sich allein gestellt. Eine furchteinflößende Situation, doch mit der Hilfe von freundlichen phantastischen Wesen gelingt es den Geschwistern Hänsel und Gretel die Nacht in der ungewohnten Umgebung durchzustehen. Die wirkliche Bedrohung wartet am nächsten Tag auf sie: Angezogen von süßen Verlockungen gehen sie einer Hexe in die Falle, die die Kinder mästen und verspeisen will. Doch letztlich können die Kinder die böse Hex besiegen und versöhnen sich mit ihren Eltern.

    Das bekannte Märchen von Hänsel und Gretel war die Grundlage für Engelbert Humperdincks Oper, die seit der Uraufführung 1893 zu den meistgespielten Werken auf der Opernbühne zählt. Erstmals 1812 in den Kinder- und Hausmärchen der Gebrüdern Grimm erschienen, wurde es von zahlreichen Künstlern im Lauf der Jahrhunderte aufgegriffen und neuinterpretiert. Für viele zählt Humperdincks musikalische Version zu den gelungensten überhaupt. Der Komponist integrierte einige schlichte Kinder- und Volkslieder in seine kunstvolle spätromantische Partitur und schuf dadurch berückend schöne Musik wie den „Abendsegen“. Die Figuren der Oper gehen über die scherenschnittartigen Märchenfiguren hinaus: Die Kinder werden nicht von ihren Eltern ausgesetzt, sondern von einer überforderten und erschöpften Mutter in den Wald geschickt. Als Hänsel und Gretel nicht nachhause kommen, sorgen sie sich um ihre Kinder und machen sich auf die Suche nach ihnen. Humperdinck komponierte musikalische Psychogramme, die auch die Entwicklung der Geschwister hin zu mehr Reife und Eigenständigkeit nachvollziehbar machen.

    Regisseur Holger Potocki und Ausstatterin Lena Brexendorff erwecken die Märchenwelt in poetischen Bildern zu neuem Leben – eine Inszenierung für die ganze Familie!

    Foto: Volker Beushausen

    Rezensionen

    Diese Inszenierung gefällt allen Generationen

    Um ihre Fantasie muss man manche Regisseure beneiden: Holger Potocki hat den ersten Akt von Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel am Theater Hagen mal kurzerhand in einen Kühlschrank verlegt. Das lässt zunächst staunen, ist mal etwas ganz anderes, und macht Sinn. […] Kühl und frostig ist die Atmosphäre schon während der Ouvertüre. Hans-Joachim Köster hat mit den Sängern ein Schwarzweiß-Video gedreht, in dem er einen Bogen vom armen Beserbinder-Haushalt in eine Sozialwohnung unserer Zeit spannt. Der Vater trinkt, die Mutter ist überfordert, der Kühlschrank ist leer, das Kind träumt von bunteren, besseren Zeiten. […] Im zweiten Akt wird es am Hexenhaus richtig bunt, poppig und märchenhaft (schöne fantasievolle Spielbühne und Kostüme: Lena Brexendorff). Da naschen sich die Geschwister durch ein prall-buntes Eis-am-Stiel-Paradies der Knusperhexe. […]

    Hanna Larissa Naujoks und Penny Sofroniadou sind als Hänsel und Gretel keck und nett; und die Stimmen der Sängerinnen harmonieren perfekt. Die großen Stimmen von Angela Davis und Insu Hwang als Eltern haben die Kraft, sich über das Philharmonische Orchester Hagen hinwegzusetzen, das Rodrigo Tomillo im Graben zu leuchtenden, wogenden Wagner-ähnlichen Klängen treibt. Und Richard van Gemert macht als schillernde Hexenkarikatur viel Spaß. Das Premierenpublikum jubelte am Samstagabend im Stehen – diese Inszenierung gefällt allen Generationen.

    (Ruhrnachrichten)

    Sehr eindrucksvoll gelungen

    In Hagen ist Regisseur Holger Potocki in Zusammenarbeit mit Hans-Joachim Köster, für Licht und Video zuständig, sehr viel konsequenter [in der Umsetzung seines Konzepts]. Alle Orchesterzwischenspiele werden mit Videosequenzen bebildert, sodass sich die Idee durch das ganze Stück hindurchzieht, und diese Filmeinlagen sind ästhetisch wie inhaltlich sehr eindrucksvoll gelungen. In schwarzweiß gehalten, werden sie zunehmend surreal. […] Dazu sind die Filmeinlagen punktgenau auf die Musik geschnitten, was ja auch bedeutet, dass das Dirigat exakt auf den Bildwechsel passen muss. Rodrigo Tomillo, dem ersten Kapellmeister am Haus, gelingt das ganz hervorragend, er wählt dabei flotte Tempi und trifft überaus gut den Tonfall zwischen Singspiel und großer Oper, durchaus mit Anklängen an Wagner, aber mit großer Leichtigkeit und einigem Witz. […] Das Philharmonische Orchester Hagen macht das ausgezeichnet. […]

    Kinder brauchen bekanntlich Märchen, und Holger Potocki und Hans-Joachim Köster zeigen dies schlüssig in der Verschränkung aus Alltagsbildern und Traumwelten. […] Die anspruchsvolle Inszenierung bietet für Zuschauer jeder Altersstufe eine ganze Menge. Zudem toll dirigiert

    (Online Musik Magazin)

    RUNDUM GELUNGEN

    Jedes Theater verdient Respekt, wenn es ein so oft unterschätztes und vielfach nachlässig behandeltes Werk wie Engelbert Humperdincks Märchenoper Hänsel und Gretel ernst nimmt und trotzdem fantasievoll und mit leichter Hand angeht. Ein dickes Lob verdient der Dirigent der Hagener Neuproduktion, Rodrigo Tomillo, der sowohl die Liedhaftigkeit als auch die Wagner-nahe Opulenz der glänzend instrumentierten Partitur stilsicher trifft und mit frischem Schwung jede naive Reduzierung und pathetische Überhöhung vermeidet.

    Aber auch szenisch kann die Hagener Produktion punkten. Keine leichte Aufgabe, steht doch jeder Regisseur vor der Aufgabe, ein thematisch äußerst vielschichtiges Stück einigermaßen werkgerecht und ausgewogen auf die Bühne bringen zu müssen. […] Regisseur Holger Potocki stellt zwar auch in Hagen den vom Zeitgeist überholten religiösen Aspekt nicht ins Zentrum seiner Inszenierung, deutet ihn aber immerhin an, wenn das Motto ein Puzzle ziert, mit dem sich die kleine Gretel in ihrer modernen Wohnstube neben einem leeren Kühlschrank die Zeit vertreibt und von dem sie sich in eine bessere Welt entführen lässt. Für die Verknüpfung der realen Situation eines in prekären Verhältnissen, von hoffnungslos überforderten Eltern aufwachsenden Kindes mit einer erträumten Fantasiewelt nutzt Potocki die Videokünste von Hans-Joachim Köster so geschickt und dramaturgisch stringent, wie man es bisher selbst bei technisch noch aufwändigeren Produktionen selten erlebt hat. […]

    Auch vokal kann sich die Produktion hören lassen. Besonders starke Akzente setzen Angela Davis als Mutter sowie Hanna Larissa Naujoks als Hänsel und Penny Sofroniadou als Gretel.

    Eine rundum gelungene Neuproduktion des beliebten Stücks für Jung und Alt. Entsprechend begeistert fällt der Beifall des Publikums aus.

    O-Ton - Kulturmagazin mit Charakter

    Besetzung | Fr 09.12.2022 / 19:30 Uhr

    Auf einen Blick

    Theater- und Konzertkasse:
    02331/207-3218