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Il Barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla)

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    Diese Produktion wird unterstützt von:

    Il Barbiere di Siviglia (Der Barbier von Sevilla)

    Oper von Gioachino Rossini

    Opera buffa in zwei Akten
    In italienischer Sprache mit deutschen Übertexten

    Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden, 50 Minuten, eine Pause

    Samstag, 13. Januar / 19:30 Uhr
    Normalpreis: 20,50 bis 53,00 Euro
    Großes Haus
        Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

    Beschreibung

    Graf Almaviva liebt Rosina. Doch ihr Vormund Bartolo schirmt sie rigoros von der Außenwelt ab. Obendrein hat sich der garstige Griesgram zum Ziel gesetzt, Rosina zu heiraten, um ihr erkleckliches Erbe einzustreichen. Doch sein Barbier ersinnt zahlreiche Manöver, dank derer der mit ihm befreundete Almaviva mehrfach zu Rosina vordringen kann. Schnell ist klar: Auch sie ist in Liebe entflammt. Bald ist der Plan des Barbiers perfekt, wie der Graf die Angebetete aus den Fängen ihres Vormundes befreien kann. In einem Wettlauf versuchen Almaviva und Bartolo, sich mit Rosina zu vermählen. Die Nase vorn hat am Ende natürlich der Graf. Aber auch der gefoppte Bartolo erreicht sein eigentliches Ziel: Almaviva überlässt ihm Rosinas Mitgift, und so stimmen alle fröhlich ins Finale ein.

    Rossinis Barbiere di Siviglia ist eine der temporeichsten komischen Opern überhaupt. Die Arien und Ensembles überbieten sich gegenseitig an Verve und Esprit. Und so turbulent die Handlung, so chaotisch war die Uraufführung 1816: Ein Sänger, der auf offener Bühne stürzte und böse blutete. Eine Katze, die sich auf die Szene verirrte und jämmerlich jaulte. Ein Publikum, das pfiff und kreischte. Und doch: Der holprige Start konnte den Siegeszug der Oper nicht vereiteln.

    Regisseurin Sabine Hartmannshenn entwickelt ihre Inszenierungen ganz aus der Musik heraus. In ihrer ersten Produktion für das Theater Hagen erarbeitet sie Rossinis Dauerbrenner gemeinsam mit Bühnenbildner Stefan Heinrichs und Kostümbildnerin Susana Mendoza.

    Fotos: Matthias Jung

    Rezensionen

    Eine überdrehte Fantasy-Orgie

    [Sabine Hartmannshenn] macht aus Rossinis Dauerbrenner eine überdrehte Fantasy-Orgie, angesiedelt im Irgendwo zwischen Barbiewelt, Disneyland und J.R.R. Tolkiens Hobbithöhle.

    Natürlich ist das vollkommen überzogen, aber nicht zu viel des Guten. Erstens, weil Rossinis Werk ohnehin vor Ironie trieft und daher eine Menge verkraften kann. Zweitens, weil die Motorik seiner Musik so lange heiß läuft, bis die Figuren buchstäblich am Rad drehen und vor lauter Verwirrung nur noch Satzfetzen stammeln. Das Delirium ist vom Komponisten gewollt. Zudem versteht Hartmannshenn sich auf punktgenaue Komik und achtet darauf, dass der Spaß trotz hohen Tempos nicht zur Klamotte wird. […] Die Bühne von Stefan Heinrichs und die Beleuchtung von Hans-Joachim Köster schaffen so spektakuläre Effekte, dass man sich die Augen reiben möchte.

    […]

    Indem die Regie Rosina zur Hauptfigur macht, hebt sie die beste Stimme dieses Abends aufs Silbertablett. Der Mezzosopran von Anna-Doris Capitelli klingt im tiefen Register reich und glanzvoll, ist insgesamt so geläufig wie geschmeidig. […] Capitelli ist im Gesangsstil des „Belcanto“ souverän, geht frei und sicher mit Verzierungen um. Wenn diese Frau damit droht, vom Kätzchen zur Viper zu werden, nimmt man ihr das ab.

    (Westfalenpost / Westfälische Rundschau)

    Schrill und bunt

    Für die Regisseurin ist Rosina nicht nur das kratzbürstige, resolute Mündel Bartolos, als das sie sich schon in ihrer Auftrittsarie Una voce poco fa outet, sondern eine selbstbewusste junge Frau, die nicht nur die pekuniären Absichten Bartolos und auch Figaros durchschaut, sondern auch Lindoros Liebeswerben mit zunehmender Skepsis begegnet.

    Dieser Weg der Selbstfindung ist in eine schrill bunte, bisweilen bewusst kitschige Märchenhandlung eingebettet, bei der man sich immer wieder in einen Disneyfilm versetzt fühlt. […] Vor ständig wechselndem Hintergrund, indem Videoprojektionen das Märchenschloss in immer neuem Licht und in verschiedenen Landschaften präsentieren und auf diese Weise die Stimmungen der Figuren symbolisieren, spielt sich ein turbulentes Geschehen ab, bei dem allen Beteiligten ein Höchstmaß an Beweglichkeit und Kondition abverlangt wird.

    […]

    Gesungen und gespielt wird in Hagen von allen Beteiligten mit Verve und nie nachlassender, bewundernswerter Intensität. Anna Doris Capitelli als Rosina ist dabei vielleicht als ideale Rossiniinterpretin besonders hervorzuheben. Sie verfügt nicht nur über eine satte Tiefe und eine fulminante Höhe, sondern auch über die bewegliche Gurgel, die man für Rossinis halsbrecherische Koloraturen als Sängerin/Sänger besitzen muss. Anton Kuzenok als Graf Almaviva kann […] mit einem beweglichen, wunderbar wohlklingenden lyrischen Tenor auftrumpfen und bietet schauspielerisch ein ganz großes Spektakel. Schauspielerisch kann auch Tiziano Bracci als Bartolo voll überzeugen, sängerisch imponieren demgegenüber vor allem Yevheniy Kapitula als umtriebiger, agiler Figaro und ganz besonders Dong-Won Seo als Basilio mit sonorem, gut geführtem Bass. Sophia Leimbach als Haushälterin Berta und Dirk Achille als Fiorello […] komplettieren ein Sängerensemble, das ganz offensichtlich mit ungemeiner Spielfreude bei der Sache ist. Der Herrenchor des Theaters Hagen (Julian Wolf) und das Philharmonische Orchester Hagen unter Leitung von Rodrigo Tomillo finden […] zu einer luftigen und spritzigen Interpretation der genialen Musik Rossinis.

    (Der Opernfreund)

    Besetzung | Sa 13.01.2024 / 19:30 Uhr

    Auf einen Blick

    Theater- und Konzertkasse:
    02331/207-3218