Ein experimentell-klassisch-jazziges Musik-Theater frei nach Ovids Metamorphosen mit Musik von Bach, Mozart, Britten, Berio, Keith Jarrett und anderen
Drei Geschichten aus der griechischen Mythologie, aufgeschrieben vom lateinischen Dichter Ovid, verbunden mit Musik aus drei Jahrhunderten, sind zentrale Elemente in der gerade beginnenden Freundschaft zwischen Cotta und der Nymphe Echo, dem Widerhall. Sie beide sehnen sich nach größter Nähe, öffnen sich, erkunden gemeinsam die Welt, aber können doch nie so nahe sein, wie sie es sich erhoffen. Am Ende bleiben ein Missverstehen und ewige Einsamkeit. Oder spielt sich doch alles nur in Cottas Kopf ab?
Die Sehnsucht nach der Überwindung der Distanz zwischen Ich und Du ist eines der zeitlosen Themen in Ovids Metamorphosen, die sich auf vielen Ebenen lesen lassen. Oft verbergen sich in den Naturbild-Metaphern psychologische Phänomene. Spannend sind die Mythen auch als konkrete Beziehungsgeschichten. Subtile Anspielungen, vielschichtige Selbstreflexionen, Humor und Ironie lassen den Text immer noch lebendig und modern wirken.
In einem sinnlichen wie unterhaltsamen Theaterabend im Lutz kommen Musiker*innen, Schauspieler und eine Sängerin zusammen. Sie verweben selten zu hörende Kammermusik in ungewöhnlicher Besetzung mit anrührenden Szenen aus den Metamorphosen, die uns mehr sagen können, als wir auf den ersten Blick erkennen.
Fotos: Inka Vogel
Bild: Mongolarachne, Paul Selden