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Prélude à l'après-midi d'un faune / Parade / Le sacre du printemps

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    Prélude à l'après-midi d'un faune / Parade / Le sacre du printemps

    Ballettabend

    Prélude à l'après-midi d'un faune von Claude Debussy - Choreographie Maša Kolar
    Parade von Erik Satie- Choreographie Maša Kolar
    Le sacre du printemps von Igor Strawinsky - Choreographie Francesco Nappa

    Aufführungsdauer: ca. 85 Minuten, eine Pause

    Samstag, 05. Juli / 19:30 Uhr
    Normalpreis: 17,50 bis 44,00 Euro
    Großes Haus
        Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

    Beschreibung

    PRÉLUDE À L’APRÈS-MIDI D’UN FAUNE
    Dem Geist von Stéphane Mallarmé entspringt der Faun, ein Wesen der Extreme, gekreuzt zwischen Realität und Traum, Seele und Materie, zivilisiert und wild – gefangen im Tanz zwischen apollinisch und dionysisch. Die Interpretation der Gastchoreographin Maša Kolar geht noch weiter und verankert den Faun in der zeitgenössischen Realität. Hier wird er selbstverliebt, zutiefst introspektiv, wählt eine einsame, verträumte Existenz und meidet die Komplexität und Störungen der anderen.

    In PARADE von Eric Satie beschwört die Choreographin die unsicheren und verheerenden Ereignisse des Jahres 1917 herauf und spiegelt die zerstörerische Energie wider, an der auch unsere Gegenwart zu zerbrechen droht. In der Verbindung beider Stücke webt Kolar einen Wandteppich komplementärer Kontraste - intim und sozial, unbewusst und rational - und fängt den turbulenten Geist der Epoche ein, die die Zeit vor und während des Ersten Weltkriegs umfasst… und ins heute weist.

    LE SACRE DU PRINTEMPS
    In seiner Interpretation des Sacre verortet Francesco Nappa das Geschehen einer Gruppe von Individuen in eine Landschaft, die sowohl von Vergangenem als auch von Neuanfängen geprägt ist – einem urzeitlichen Ort als Symbol für die explosive Kraft und gleichzeitig die Erinnerung an Ahnen. Lokalisiert zwischen Asche und Visionen aus einer fernen Vergangenheit entstehen Spannungsfelder, Allianzen und Konflikte. Einige wünschen dringlich etwas wiederaufzubauen, andere kämpfen um das pure Überleben. Die Grenzen zwischen der Notwendigkeit zu handeln und dafür etwas oder jemanden zu opfern werden zunehmend fragiler. Der Puls der Erde hallt durch die Körper und verwandelt jede Existenz in unausweichliche Rituale. In dieser existentiellen Kulmination bleibt nur eine Frage: Ist dies der ewige Kreislauf der Natur oder das endgültige Ende dessen, was einst war?

    Foto und Grafik: Leszek Januszewski und Giulia Insinna

    Rezensionen

    Tanz auf dem Vulkan

    (Maša) Kolar verankert das Fabelwesen in der zeitgenössischen Realität. Sie betrachtet ihn als ein selbstverliebtes, introspektives Wesen, das den Kontakt zur Außenwelt meidet. Petra Pavičić hat für die ansonsten leere Bühne, die mit einem großartigen Lichtspiel von Martin Gehrke ausgeleuchtet wird, einen riesigen Ring konstruiert, in dem sich Matteo Castelletta als Faun mit großartiger Akrobatik bewegt. (…)

    Für Trafton ist es eine riesige Herausforderung das Spiel des Orchesters genau mit den Tänzerinnen und Tänzern abzustimmen, die er aufgrund des Vorhangs ja nicht sehen kann. Er meistert diese Aufgabe jedoch mit Bravour, so dass man zu Recht sagen kann, dass Musik und Tanz hier eine großartige Einheit eingehen.

    Er (Nappa) lässt seine Kreation in einem Vulkankrater spielen. Da er in Neapel aufgewachsen ist, hat ihn das Bild des nahen gelegenen Vesuvs genauso geprägt wie seine Faszination für Strawinskys Komposition.(…)

    Für ihn spielt der Zyklus des Lebens darin eine große Rolle. So beginnt seine Kreation mit einem dargebrachten Opfer. Eine junge Tänzerin liegt in der Mitte der Bühne, und im Bühnenlicht regnet sanfte Asche auf sie herab, was wohl als die Nachwirkungen eines Vulkanausbruchs gedeutet werden kann. (…)

    Das wird alles sehr intensiv von der Compagnie umgesetzt, und Strawinskys Musik in der hervorragenden Interpretation des Philharmonischen Orchesters Hagen unter der Leitung von Trafton leistet das Übrige. Christian Held greift im Bühnenbild die Ringform aus den ersten beiden Teilen des Abends vor der Pause in abgewandelter Form wieder auf. Dieses Mal ist es allerdings der Krater eines Vulkans, der durch Einsatz der Drehbühne fast ein Eigenleben erhält. Die Compagnie und das Orchester werden mit frenetischem Applaus gefeiert. 

    FAZIT
    Eine Neukreation von Strawinskys Meisterwerk ist immer interessant. In Hagen wird die Choreographie zu einem ganz besonderen Erlebnis.

    Thomas Molke (Online Musik Magazin)

    Besetzung | Sa 05.07.2025 / 19:30 Uhr

    Auf einen Blick

    Theater- und Konzertkasse:
    02331/207-3218