Tanzstück von Urs Dietrich - Musik von Franz Schubert und Henryk Mikolaj Górecki
Tanzstück von Urs Dietrich
Musik von Franz Schubert und Henryk Mikolaj Górecki
„Sich in die Geheimnisse und unauflöslichen Widersprüche des menschlichen Geschicks zu vertiefen, treibt den Tanzkünstler Urs Dietrich weiter. Schritt um Schritt mit jedem neuen Werk, das bereits im Kern das nächste in sich trägt.“
So beschreibt Klaus Witzeling das Wirken des vielfach ausgezeichneten gebürtigen Schweizer Choreographen Urs Dietrich. Fast zwei Jahrzehnte prägte er den Tanz am Theater Bremen, und immer wieder stand er selbst auf der Bühne, nicht nur als Interpret der Choreographin Susanne Linke, mit der er weltweit gastierte, sondern insbesondere auch als Solist der eigenen Kreationen.
Er ist einer der genauesten Beobachter der Welt, die uns umgibt, erforscht gemeinsam mit den Tänzer*innen gesellschaftliche Phänomene ohne zu urteilen. Zwischenmenschliche Spannungsfelder, Konventionen und die daraus resultierende Erstarrung von Körper und Seele, blitzlichtartig durchbrochen von einem Moment der Hoffnung, legt er frei. Plötzlich wird der Himmel weit, die Luft gerät in Bewegung. Diese Lichtblicke schenkt er uns. Nicht als Illusion, sondern als Möglichkeit, sich aus den unausweichlichen Verstrickungen zu lösen. Jede kleine Geste und Bewegung, jeder Fall und Sprung, jede Begegnung wird hierbei wie unter einem Vexierglas wahrgenommen, vergrößert und so in eine andere Dimension gerückt. Für seine neue Arbeit hat Urs Dietrich zwei Streichquartette von Franz Schubert und von Henryk Mikolaj Górecki ausgewählt, deren Live-Interpretationen von Musiker*innen des Philharmonischen Orchesters Hagen in das Geschehen auf der Bühne einbezogen werden. Gemeinsam mit dem Bühnenbildner Alfred Peter entwickelt sich die Momentaufnahme einer Welt aus nächster Nähe, die alles in sich trägt.
Fotos: Jörg Landsberg