AUS DEM DUNKELN EIN LICHT מֵאֹפֶל – אוֹר

Eine Woche der Erinnerungen und neuen Perspektiven

In Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde Hagen und dem Music Office Hagen

Anlässlich des Gedenkens an die Pogromnacht 1938 veranstaltet das LUTZ zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem Music Office Hagen, der Jüdischen Gemeinde Hagen und zahlreichen jungen Hagener*innen eine Woche des gemeinsamen Erinnerns, Aufmerksam-machens und Neudenkens. Unterschiedliche Veranstaltungsformate im Lutz und Kultopia, in der Synagoge und der Pelmke sowie im öffentlichen Stadtraum geben Denkanstöße und öffnen Begegnungsräume. Gemeinsam wollen wir aus dem Dunkeln ein Licht in unsere Stadt tragen.

Anmeldung zu allen kostenlosen Veranstaltungen über lutz@theaterhagen.de und zu den Vorstellungen und dem Konzert Ama la Vita an der Theaterkasse!

Künstlerische Leitung: Gandhi Chahine, Hagay Feldheim, Anja Schöne und Anne Schröder

Mit freundlicher Unterstützung von Demokratie leben! und der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung


Tag 1: Samstag, 5.11.2022

Workshop, 11.00-14.00 Uhr, Kultopia
Im Workshop des Regisseurs, Sängers und Autors Gandhi Chahine beschäftigen sich die jugendlichen Teilnehmenden mit eigenen und kollektiven Erinnerungen und übertragen ihre Gedanken und Erkenntnisse in Rap-Texte. Die Ergebnisse performen sie am 12. November als Die Vorband vor dem Auftritt der Microphone Mafia im Lutz.


Tag 2: Sonntag, 6.11.2022

Workshop, 11.00-14.00 Uhr, Kultopia
Im Workshop des Regisseurs, Sängers und Autors Gandhi Chahine beschäftigen sich die jugendlichen Teilnehmenden mit eigenen und kollektiven Erinnerungen und übertragen ihre Gedanken und Erkenntnisse in Rap-Texte. Die Ergebnisse performen sie am 12. November als Die Vorband vor dem Auftritt der Microphone Mafia im Lutz.

Auftaktveranstaltung, 17.00 Uhr, Lutz (Eintritt frei)
Mit Wortbeiträgen, Musik und Kunstaktionen begrüßen die Veranstalter*innen von LUTZ, Jüdischer Gemeinde Hagen und Music Office Hagen zusammen mit zahlreichen jungen Hagener*innen das Publikum und stimmen auf eine Woche des gemeinsamen Erinnerns und Neu-Denkens ein.

Un Ami Inconnu: Tanzperformance, 18.00 Uhr, Lutz (Eintritt 12,00 Euro/ 6,00 Euro)
Die Performance von Tänzer und Choreograph Gilles Welinksi handelt vor dem Hintergrund der Schoah vom Verschwinden. In ihrem Bestreben, vom Unbeschreiblichen zu erzählen, gleicht sie einem profanen Gebet. Welinksi nimmt das Publikum mit auf die kompromisslose Suche nach einer Wahrheit, die uns besser machen würde und einem Mitgefühl, das uns vereint und mit dem wir uns den Härten der Welt stellen könnten.


Tag 3: Montag, 7.11.2022

Stadtführung 17.00 Uhr, Synagoge (Startpunkt), (kostenloses Angebot)
Eine Gruppe junger Menschen aus Hagen führt die Teilnehmenden zu fünf Stationen in der Innenstadt. Mit Audiobeiträgen und Skulptur-Performances erinnern sie an jüdisches Leben in Hagen vor dem 2. Weltkrieg. Interessierte können sich zur etwa 60minütigen Führung anmelden.

Chaj: Klezmer Workshop und Mitsingkonzert, 18.30 Uhr, Synagoge (kostenloses Angebot)
Musiker*innen der Jüdischen Gemeinde Hagen laden zum Kennenlernen und Ausprobieren von beliebten Klezmer Melodien ein.


Tag 4: Dienstag, 8.11.2022

Junior-Chaj: Mitsingkonzert und Lesung für alle ab 5 Jahren, 10.00 Uhr, Synagoge (kostenloses Angebot)
Musiker*innen der Jüdischen Gemeinde Hagen laden Kinder ab 5 Jahren zum gemeinsamen Singen und Musizieren ein.  Mitglieder des LUTZ Ensembles lesen Geschichten vor.

Aus dem Dunkeln ein Licht: Podiumsgespräch und Worldcafé, 19.00 Uhr, Kultopia (kostenloses Angebot)
Prof. Dr. Bünyamin Werker, Professor für Bildung und Erziehung im Kontext Sozialer Arbeit an der Hochschule Hannover moderiert eine Gesprächsrunde mit Meral El, Antidiskriminierungsexpertin und ehemalige Geschäftsführerin der ndo, dem größten postmigrantischen Netzwerk in Deutschland, Karima Benbrahim Leiterin IDA-NRW, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde Herford-Detmold Professor Matitjahu Kellig sowie Max Czollek, Autor und Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart.
Gemeinsam sprechen sie über jüdisches Leben heute, Antisemitismus, Rassismus und das Erstarken der Neuen Rechten in Deutschland sowie über die Möglichkeiten gemeinsamer Erinnerungskonzepte. Beim anschließenden Worldcafé können die Zuschauer*innen mit allen Protagonist*innen selbst ins Gespräch kommen.

Tag 5: Mittwoch, 9.11.2022

Stadtführung, 10.00 Uhr, Synagoge (Startpunkt), (kostenloses Angebot)
Eine Gruppe junger Menschen aus Hagen führt die Teilnehmenden zu fünf Stationen in der Innenstadt. Mit Audiobeiträgen und Skulptur-Performances erinnern sie an jüdisches Leben in Hagen vor dem 2. Weltkrieg. Interessierte können sich zur etwa 60minütigen Führung anmelden.

Gedenkveranstaltung, 19.00 Uhr, Marktbrücke, (kostenloses Angebot)
Das Gedenken an die Pogrome vom 9. November 1938 findet in diesem Jahr, anlässlich der Umbenennung, an der Simson-Cohen-Brücke (ehemals Marktbrücke) statt. Der Name Simson Cohen steht stellvertretend für die jüdischen Bürger*innen die am 9. und 10. November 1938 die ersten Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns in Hagen geworden sind.

Tag 6: Donnerstag, 10.11.2022

Stadtführung, 10.00 Uhr, Synagoge (Startpunkt), (kostenloses Angebot)
Eine Gruppe junger Menschen aus Hagen führt die Teilnehmenden zu fünf Stationen in der Innenstadt. Mit Audiobeiträgen und Skulptur-Performances erinnern sie an jüdisches Leben in Hagen vor dem 2. Weltkrieg. Interessierte können sich zur etwa 60minütigen Führung anmelden.

Der Trafikant: Vorstellung mit Nachgespräch, 12.00 Uhr, Lutz (6,00 Euro)
Robert Seethalers Bestseller Roman erzählt die bewegende Coming-of-Age Geschichte des 17jährigen Franz Huchel, der im Wien der ausgehenden 1930er Jahre nicht nur die Liebe und Sigmund Freud kennenlernt, sondern vor allem einen Weg finden muss, sich dem Bösen des Nazi-Regimes entgegenzustellen.

ALLES KOSCHER: Kinoabend, 18.00 Uhr, Pelmke (kostenloses Angebot)
In der britischen Clash-of-Culture Komödie Alles koscher! findet ein islamischer Familienvater heraus, dass er adoptiert ist und jüdische Wurzeln hat. Beim Versuch, heimlich seinen Vater kennenzulernen, gerät er in zahlreiche Situationen, die ihm eigene und fremde Ressentiments vor Augen führen. Die erfrischend respektlose Auseinandersetzung mit religiösen Hardlinern plädiert mit Witz für Toleranz.


Tag 7: Freitag, 11.11.2022

Der Trafikant: Vorstellung mit Nachgespräch, 19.30 Uhr, Lutz (Eintritt 12,00 Euro/ 6,00 Euro)
Robert Seethalers Bestseller Roman erzählt die bewegende Coming-of-Age Geschichte des 17jährigen Franz Huchel, der im Wien der ausgehenden 1930er Jahre nicht nur die Liebe und Sigmund Freud kennenlernt, sondern vor allem einen Weg finden muss, sich dem Bösen des Nazi-Regimes entgegenzustellen.


Tag 8: Samstag, 12.11.2022

Die Vorband, Jugendliche performen die Ergebnisse aus dem Workshop, 18.30 Uhr, Lutz

Ama la vita: Konzert mit der Microphone Mafia, 19.00 Uhr, Lutz, (kostenloses Angebot)
Aus einer ersten Begegnung zwischen der Auschwitz Überlebenden Esther Bejarano und der Kölner Hip-Hop Band Microphone Mafia im Jahr 2008 entwickelte sich eine musikalische Familie, die ihre Liebe zum Leben und ihren Einsatz für ein solidarisches und respektvolles Miteinander bei ihren mitreißenden Bühnenauftritten in über 900 Konzerten mit Menschen auf der ganzen Welt teilte. Im Juli 2021 verstarb Esther Bejarano. Doch die Band trägt mit ihren multilingualen und multiculturalen Songs ihre Botschaft gegen das Vergessen und für Toleranz und für Weltoffenheit weiter.

Nachgespräch mit der Microphone Mafia und Ausklang der Veranstaltungsreihe, ab 21.00 Uhr, Kultopia

 


Außer der Reihe:

Im Rahmenprogramm der verschiedenen Veranstaltungen wird das Videoprojekt Aus dem Dunkeln ein Licht durchgeführt. Wir würden uns freuen, wenn uns möglichst viele ein kurzes Video darüber, wie Menschen ein Licht in diese Welt tragen, zusenden würden!
Hass, Rassismus und Antisemitismus verdunkeln unsere Welt. Während der Gedenkwoche wollen wir mit Aktionen und Botschaften Licht in dieses Dunkel tragen und auf die vielen Menschen aufmerksam machen, die unsere Welt positiv prägen und gestalten. Dabei können uns alle mit einem Beitrag zu unserer Videoaktion unterstützen. Dazu soll eine der beiden Fragen in einem selbst gedrehten Video beantwortet werden:
1) Wie trägst Du ein Licht in die Welt?
2) Wer oder was trägt für Dich ein Licht in die Welt?

Hinweis:
Bitte zunächst den Namen nennen und im Anschluss die Frage beantworten. Die Aufnahmen werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe und in den Sozialen Medien veröffentlicht.
Der Beitrag sollte nicht mehr als 30 Sekunden umfassen. Die Videos bitte per WeTransfer an video@k47media.de senden.


Totengesang: eine Gruppe Jugendlicher wird während der Veranstaltungswoche an öffentlichen Plätzen die Ergebnisse ihres Tanzworkshops zum Gedenken an die Pogromnacht 1938 präsentieren.
Gemeinsam mit Jugendlichen aus Hagen erarbeitet Choreograph Gilles Welinski eine Performance zum Thema Schoah, die während der Veranstaltungswoche an öffentlichen Plätzen im Stadtraum präsentiert wird.