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Choreografien von Eyal Dadon und Taulant Shehu

Tanz-Doppelabend
Ab 10 Jahren

Aufführungsdauer: ca. 1 Stunden 40 Minuten, eine Pause

Donnerstag, 05. Februar / 19:30 Uhr
Normalpreis: 12,00 bis 42,50 Euro
Großes Haus
    Elberfelder Straße 65, 58095 Hagen

Beschreibung

Einen Blick auf unsere heutige Gesellschaft werfen beide Choreografen mit diesem ersten Tanzabend.

Eyal Dadons vielbeachtete und von der Kritik mit einhelliger Begeisterung beurteilte Kreation Kaputt (2018 unter dem Titel Lamot in Tel Aviv uraufgeführt) handelt von Konsumbesessenheit und materieller Gier. „Das hohe ästhetische Niveau des Werkes ist hervorzuheben, […] die ernsthafte und ehrliche Leidenschaft, die Dadon mit diesem Stück in die Welt des Tanzes gebracht hat.“ (Ora Brafman „Dance Talk“)

Darin dechiffriert er unsere Lügen von Glanz und Reichtum, dem Vorgaukeln falscher Schönheit, der wir ja so gerne glauben wollen. Kaputt beschäftigt sich mit den ungeschriebenen Regeln, die wir selber aufstellen und denen wir uns unterwerfen.

In Nobody knows geht es um unsere Werte, um Erwartungen und Wünsche nach Erfolg, um das ‚Standing‘ und Anerkennung, und auf der Kehrseite um das Scheitern – vor allem aber um das Durchbrechen dieser glänzenden Oberflächen, um einen Blickwechsel und den Wunsch, dahinter zu schauen und zu entdecken, was wirklich ist. Wie Taulant Shehu sagt: „Unter der Oberfläche sind wir sensibel, zerbrechlich, emotional und verletzlich.“

Erfolgsdruck und der schöne Schein verlangen nach Anpassung – wie weit gehen wir, um das zu erreichen? Impliziert es gleichzeitig den Verlust von Empathie?

Und doch ist ein Shift / Richtungswechsel möglich – und genau hier setzt Taulant Shehus künstlerisches Credo an, das nicht beschönigen möchte, sondern einer möglichen Humanität im Alltag Raum gibt und bewegend Ausdruck verleiht.

Entdecken Sie zwei richtungsweisende choreografische Handschriften, zwei Blickwinkel auf unsere Welt!

Fotos: Sinah Osner

Rezensionen

Tanz-Szene in NRW merkt auf

„Ein junges internationales Publikum trifft auf junge internationale Tänzer. Das Hagener Ballett erlebt einen Aufbruch. –

Die Tanz-Szene in NRW merkt auf, denn am Theater Hagen erblüht das einst ruhmreiche Ballett neu. Mit riesigem Beifall im Stehen feiert das Publikum im vollbesetzten Haus den Einstand des neuen Ballettdirektors Taulant Shehu mit dem Doppelabend „Shift“. Die Produktion präsentiert zwei herausragende Choreographien von Shehu selbst und dem israelischen Tanzkünstler Eyal Dadon und zeigt, dass Taulant Shehu eine in jeder Hinsicht ungewöhnliche und starke Handschrift hat. […] Es ist eine uniforme Gesellschaft auf der Suche nach Individualität, die Shehu in seiner ersten Kreation „Nobody knows“ für das Theater Hagen auf die Bühne bringt. Das Stück mit der überaus faszinierenden Musik des albanischen Komponisten Fatrin Krajka ist vielschichtig und vieldeutig angelegt. Vor allem aber überrascht und berührt Shehus Grundidee zu seiner Compagnie, denn die 13 Tänzerinnen und Tänzer tragen zwar uniforme Kostüme, aber als Künstlerpersönlichkeiten feiern sie körperliche Verschiedenheit und die Vielfalt als Quelle von Kreativität. Das ist wunderbar. […] Das junge Ensemble zeigt tänzerisch eine außerordentliche Leistung, Spannung und Konzentration treffen auf Können und Ausdruckswillen. […] Der zweite Teil verhandelt ebenfalls das Verhältnis des Einzelnen zur Gruppe. Aber Eyal Dadons „Kaputt“ ist eine kritische […] Bestandsaufnahme zeitgenössischer sozialer Muster. […] Auch hier leistet die Compagnie großartige Arbeit.“

(Westfalenpost/Westfälische Rundschau/WAZ)

Compagnie in Höchstform

„[…] In beiden Teilen des Abends geht es um die Suche nach einer Identität, die durch Verschiebung von Blickwinkeln oder den Wechsel von Positionen gesucht wird. […]

Was die Tänzerinnen und Tänzer in den gut 30 Minuten in „Nobody knows“ körperlich leisten, ist erstaunlich. Auch das der Boden sich während des Tanzes nahezu unmerklich unter ihnen nach hinten verschiebt und gewissermaßen als Rückwand die Bühne begrenzt, ist optisch eindrucksvoll. […] Die Kreation „Kaputt“ von Eyal Dadon untersucht Aspekte der Selbstentfremdung, Selbstzerstörung und des Selbstbetrugs und passt inhaltlich sehr gut zum ersten Teil des Abends. Auch hier sind die Tänzerinnen und Tänzer einheitlich gekleidet, allerdings in strahlenden weißen Anzügen. […] Im weiteren Verlauf versuchen die Tänzerinnen und Tänzer durch homogene Bewegungen immer wieder der Norm zu entsprechen. Dabei erreichen sie im Ablauf eine enorme Präzision und begeistern durch kraftvolle Bewegungen. Die Musik des Abends hat Dadon aus mehreren Kompositionen zu einem Soundmix zusammengestellt. […] Die Compagnie präsentiert sich absolut energiegeladen in Höchstform. Das Premierenpublikum spendet am Ende frenetischen Beifall.“

(Online Musik Magazin)

Höchstleistungen

„[…] Die Aufbruchstimmung, die der Intendantenwechsel am Theater Hagen auslöste, überträgt sich offenbar auch auf das Tanztheater. Mit seinem ersten Programm setzt der neue Ballettchef Taulant Shehu ambitionierte Akzente, die sein Ensemble zu bemerkenswerten Leistungen motiviert. Die Begeisterungsstürme, die Shehu und seine Compagnie nach der Premiere genießen durften, könnten ein Zeichen sein, dass das Publikum dieses Niveau zu schätzen weiß. […]

Was Kreativität und Anforderungen an die Compagnie im Ensemblespiel, in Pas de deux‘ und teilweise hoch virtuosen Solo-Passagen angeht, bewegen sich beide Stücke auf Augenhöhe. Und dass sich die Stimmungen der Arbeiten gegensätzlich wie Plus- und Minus-Pole einer Batterie verhalten, scheint die Tänzerinnen und Tänzer zu Höchstleistungen zu motivieren. An Flexibilität mangelt es dem Hagener Ensemble ebenso wenig wie an technischer Versiertheit. […] Dass Hagen als eins der ganz wenigen Häuser seiner Größenordnung noch eine eigene Tanzcompagnie hält, kann fast als Alleinstellungsmerkmal gewürdigt und sollte entsprechend kommunikativ gefördert werden.“

(Westfälischer Anzeiger)

Besetzung | Do 05.02.2026 / 19:30 Uhr

Auf einen Blick

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02331/207-3218